Mittwoch, 26. September 2012

Künstlernetzwerk Föhn e.V.







Das Künstlernetzwerk Föhn e.V. und die BBK Ingolstadt, OBB Nord veranstalten eine Herbstaustellung mit dem Titel "Versuchung" in Bernried, die unter der Schirmherrschaft von 
Seiner Königlichen Hoheit Prinz Luitpold von Bayern steht.

Eröffnet wird die Ausstellung durch Herrn Dr. Thomas Goppel, MdL, Staatsminister a.D, 
am 30.9.2012 um 11:00 Uhr im Bernrieder Sommerkeller.

Ausstellung vom 30.09. - 07.10.2012
Öffnungszeiten 11.00 - 19.00 Uhr
Dorfstraße 26 • 82347 Bernried • Sommerkeller


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Ausstellung "Versuchung" in Bernried 

von Katrin Gabriel

Direkt unter dem Rathaus in Bernried, befindet sich ein dreischiffiges Backstein-Tonnengewölbe, in dem bis Anfang des 20. Jhd. Bierfässer gelagert wurden und das neuerdings für kulturelle Zwecke nutzbar ist.

Am 30. Sept. 2012 wurde darin die Ausstellung „Versuchung“ der insgesamt 25 Künstler eröffnet,
Schirmherr Seine Königliche Hoheit Prinz Luitpold von Bayern, Begrüßung durch Herrn Dr. Thomas Goppel. Als Moderatorin hatte sich die Bildhauerin Andrea Kreipe zur Verfügung gestellt. Die großzügige Räumlichkeit erlaubte, dass insgesamt 145 Kunstwerke präsentiert werden konnten.

Mit gleich 11 kleinformatigen Bildern in feiner traditioneller Hinterglasmalerei
war Friede Walser vertreten. Ihr gegenüber als Kontrapunkt eine raumgreifende Installation von Karl Schleich, der dazu auch eine Erklärung mitgeliefert hatte.

Reinhard Dorn hingegen griff auf Klassiker wie Dürer, Memling oder Michelangelo zurück, in dem er acht Bilder in von ihm verfremdeter Art und eigener Sichtweise zeigte.

Im mittleren Gewölbe gab es auch eine Bühne, auf der sich Figuratives von Richard Gruber tummelte. Am Boden davor, vier bunt bemalte Würfel der Augsburgerin Daniela Kammerer, darüber zwei Bildwerke von ihr. Ein weiteres Bild trug unzweifelhaft ihre Handschrift.
Am meisten beeindruckte ihr aus mehreren Rechtecken zusammengefügtes Bild „maison“, auf dem die Farbe Grün dominierte.

Erregte die vor genannte Künstlerin durch Bildgröße Aufmerksamkeit, so schaffte es 

Manfred Hinkel mit seinen sieben naturalistisch, meist großformatigen Gemälden. Ganz zum Thema der Ausstellung Versuchung passten seine Titel: Argentinische Versuchung, Geistige Versuchung und Amerikanische Verführung.

Perfekte Technik in Sachen Malerei konnte man Tita Heydecker ohne Zögern bescheinigen, Bildwerke, auf denen es vieles zu entdecken gab.


Ihr gegenüber gab’s was zum Schmunzeln: Auf weiße Stelen aufgedockt hatte 

Ilse Bill neun kleine Hundefiguren aus Gips, alle liebevoll auf schwarzer Spitzen ruhend. Eine größere Arbeit erschloss den Sinn des Titels: „Die neuen Möpse von Frau Meier,“ an deren Torso sich etliche Möpse schmiegten.

Etwas düster hingegen die Bilder von Viktor Scheck vor allem eine Landschaft in expressivem braun-schwarz, auf ungrundierten Leinwänden zeigte er nur
wenig Spuren von Grau.

Liebevoll aufgereiht, auf weißem Blüten bestreuten Leinen, standen die
Figürchen von Andrea Kreipe. Alle wert, von verschiedenen Seiten und länger betrachtet zu werden. Einen eigenwilligen Beitrag zum Thema
hatte Babette Überschär umgesetzt: Aus knatschrosa Samt, grau bestachelt, gab es ein Trotzkissen, ein zweiteiliges Gewand und etwas, das den Titel Cilli trug. Aufsehen erregend in jedem Fall ihre roten, zum Ball drapierten Schuhe.

Ilka Niederfelds Aktbilder nahmen fast eine ganz Wand ein,
Immerhin 16 Stück. Zwei in Doppelglas und buntem Stoff kannte man aus einer Ausstellung vom Sommer im Stadtmuseum Weilheim.
Die anderen stellten mit äußerster Sparsamkeit ausgeführte Umrisse dar.


Marinus Wirtl versteht es, ästhetische Reduktion zu betreiben, indem erschwarz metallene wuchtige Rahmen um organisch geformtes Gold fügt. Wirtl ist es gelungen, Artefakte und Moderne zu vereinen und damit die Kunst auf den Punkt zu bringen.